Borreliose – die unterschätzte Krankheit durch Zecken

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Borreliose

Die Borreliose – die unterschätzte Krankheit durch Zecken sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für eine Gruppe von bakteriellen Infektionskrankheiten ist Borreliose der Überbegriff. Zu dieser Gruppe gehören vor allem die Lyme-Borreliose und das Rückfallfieber.

Die Borreliose

  • Meistens im Sommer wird bei 1-6% der Zeckenstiche die Bakterieninfektion durch den gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen. Ganz selten erfolgt eine Ansteckung durch andere Blutsauger wie Mücken, Flöhe oder Pferdebremsen
  • Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich
  • Es vergehen eine bis mehrere Wochen vom Stich bis zum Ausbruch
  • Die Borreliose verbreitet sich überall im pflanzenbesiedelten und bewaldeten Nordamerika und Europa

Die Symptome der Borreliose

Es entsteht beim Stich eine flächige Hautrötung, auch Wanderröte genannt. Dann treten Grippe ähnliche Symptome mit Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen auf. Auch Spätfolgen wie Lähmungen, Nervenschmerzen, Gelenkentzündungen oder Missempfindungen können auftreten.

Über Hirnwasser- und/oder Blutuntersuchungen kann ein Nachweis diagnostiziert werden.
Mit einem Antibiotikum versucht man die Krankheit zu behandeln. Bei Schwangeren/Stillenden Frauen sowie auch im Spätstadium verwendet man andere Antibiotika. Gerade in dieser Phase ist eine frühe Behandlung wichtig, da das Bakterium die Plazenta besiedeln und dort kindliche Entwicklungen stören kann.

Vorbeugung

  • Wichtig ist es nach allen Outdoor-Aktivitäten die Haut sehr gut zu untersuchen
  • Außerdem muss die Zecke schnell und fachgerecht entfernt werden
  • Tragen Sie möglichst helle, bzw. weiße Kleidung bei der Gartenarbeit oder bei den Spaziergängen durch Wald und Wiese. Denn darauf sind Zecken besser zu erkennen als auf dunklen Klamotten
  • Achten Sie darauf auch Arme und Beine zu bedecken um keine Angriffsfläche für die kleinen Blutsauger zu bieten
  • Auch Insektenschutzmittel kann benutzt werden. Ist allerdings auch kein 100%iger Schutz und nur für wenige Stunden wirksam
  • Die Haustiere sollten auf jeden Fall auch gründlich untersucht werden, da die Zecken von den Tieren auch auf die Menschen überwechseln können

Zecken richtig entfernen

Haben Sie eine saugende Zecke auf Ihrer Haut oder auf Ihrem Haustier entdeckt, dann sollte diese zügig und fachgerecht entfernt werden. Direkt über der Haut wird die Zecke mit einer Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette gefasst und langsam ohne zu drehen heraus gezogen. Versuchen sie so wenig wie möglich zu drücken um den Mageninhalt des Tieres nicht in die Wunde zu pressen. Aufpassen, dass alles entfernt wurde und nicht noch der Kopf in der Wunde steckt. Anschließend alles gut desinfizieren. Es wird nicht empfohlen vorsorglich nach einem Zeckenstich ein Antibiotikum einzunehmen, solange keine Borreliose-Infektion diagnostiziert wurde. Leider gibt es keinen vorbeugenden Impfstoff gegen Borreliose.

Die Lyme-Borreliose

Fast ausschließlich in Nordamerika und Europa kommt die Lyme-Borreliose vor. In den Tropen und Subtropen tritt eher das Zeckenrückfall- oder Läusefieber auf. Ganz selten wird dieses Fieber von Touristen nach Deutschland mitgebracht. Wichtig ist, dass eine Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Ist dies nicht der Fall, können Spätfolgen auftreten.
Etwa von März bis Oktober kann man sich hierzulande mit der Lyme-Borreliose anstecken. Kommt eine warme Witterung früher oder später vor, kann das auch dann passieren. Doch die meisten Infektionen treten in den Sommermonaten auf.

Neuroborreliose

Haben die Borrelien das Nervensystem befallen, dann spricht man von einer Neuroborreliose. Die Nervenwurzeln des Rückenmarks entzünden sich oft dabei und lösen brennende, quälende Schmerzen aus. Vor allem nachts machen sich diese höllischen Schmerzen bemerkbar. Auch schlaffe Lähmungen im Gesicht und neurologische Ausfälle können auftreten. Gerade Kinder erkranken oft auch an einer Hirnhautentzündung. In den meisten Fällen ist die Neuroborreliose heilbar. Es gibt aber auch schwere Fälle, in denen Schäden zurück bleiben.

Der Auslöser

Vor allem alte Zecken tragen das Risiko einer Borreliose in sich. Denn auch die Zecke muss sich erst mal mit den Bakterien infizieren um sie weiter geben zu können durch ihren Biss. Diese Infektion holt sie sich meistens bei Nagetieren und anderen Waldbewohnern, die den Erreger schon in sich tragen. Die Zecke selbst erkrankt nicht an dem Erreger, sie trägt ihn nur in ihrem Magen.

Besonders auf Blättern, Gräsern oder im Gebüsch sind Zecken zu finden. Sie warten dort auf Tiere oder Menschen und lassen sich dann fallen um zu stechen und Blut zu saugen. Erst gegen Ende der Blutmahlzeit findet die Übertragung statt. Ist die Zecke satt, würgt sie ein wenig ihres Mageninhalts in die Wunde des Opfers. Somit gelangt das Bakterium Borrelia burgdorferi in den Menschen oder in das Tier.

Dementsprechend erfolgt das Infektionsrisiko mit der Dauer des Saugaktes. Dauert der Saugakt länger als 24 Stunden an, ist die Gefahr einer Borreliose-Übertragung höher.

Achtung!

Ganz wichtig ist es die Zecke nicht ersticken zu wollen mit Öl, Klebstoff oder sonstigen Substanzen. Denn im Überlebenskampf würgt die Zecke den Mageninhalt hervor und die Gefahr einer Infektion steigt.

Auch eine schon mal überstandene Borreliose bietet leider keine Immunität. Man kann sich später zu jeder Zeit neu mit Borreliose infizieren und daran erkranken.

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